Zwei Texte, die ich für die Messe ausgesucht habe, möchte ich mit euch teilen:
Spuren im Sand
für die lieben Menschen, die uns seit Oktober 2002, jeder auf seine Art unterstützen und getragen haben:
Eines Nachts hatte ich einen
Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem
Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel
erstrahlten,
Streiflichtern gleich,
Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im
Sand:
meine eigene – und die meines
Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen
vorübergezogen war,
blickte ich zurück.
Ich erschrak, als ich entdeckte,
dass an vielen Stellen meines
Lebensweges
nur eine Spur zu sehen
war.
Und das waren gerade die schwersten Zeiten
meines Lebens.
Besorgt fragte ich den
Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir
nachzufolgen,
da hast du mir versprochen, auf allen Wegen bei
mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten
Zeiten meines Lebens
nur eine Spur im Sand zu sehen
ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am meisten brauchte?“
Da antwortete der Herr:
„Mein liebes Kind, ich liebe
dich und ich werde dich nie allein lassen.
Erst recht nicht in Nöten und
Schwierigkeiten!
Dort, wo du nur eine Spur gesehen hast, da
habe ich dich getragen . . .“
Margaret Fishback-Powers
Ich leihe euch für eine
Zeit
ein Kind von mir, sprach Gott.
Liebt es, solang sein Leben währt,
betrauert es im Tod.
Es kann sechs, sieben Wochen
nur,
auch dreißig Jahre sein,
doch wollt ihr es auf Widerruf,
an meiner Statt betreun?
Es ist so lieb, und habt ihr
es
auch nur für kurze Zeit,
so bleibt euch die Erinnerung
als Trost in Eurem Leid.
Versprechen kann ich nicht,
wie lang,
und wann das Urteil fällt,
damit dies Kind so manches lernt,
„da drunten“ auf der Welt.
So wird auf Abruf dieses
Kind,
jetzt in die Welt geführt,
damit die Lehre, die ich gesandt,
euch an die Seele rührt.
Ich suchte lange weit und
breit
ein Paar, das mir gefällt,
und aus der Menge hab ich dann
euch beide auserwählt.
Erweist ihm Liebe noch und
noch,
umsonst ist keine Müh,
und haßt mich nicht, wenn ich ihn ruf,
zu mir zurück so früh.
Ich höre eure Worte
schon:
„O Herr, Dein Wille gescheh’“,
und um der Freude an diesem Kind
riskieren wir auch das Weh.
Wir liebten ihn mit
Zärtlichkeit,
solang er bei uns war,
und Dankbarkeit für dieses Glück
erfüllt uns immerdar.
Du kamst jedoch und riefst ihn
fort,
viel eher als vorgesehn.
O Herr, vergib uns unsern Schmerz
und hilf uns, zu verstehn.
Ein Jahr.
Die Zeit heilt nicht alle Wunden.
Severin, Du fehlst
In Liebe
Mama, Papa und Sinah
Das Jahrgedächtnis wird
gehalten am Samstag, dem 2. April 2005
um 17.15 Uhr in der Pfarrkirche St. Laurentius,
Quadrath-Ichendorf.